Der beliebte E-Bike-Hersteller VanMoof hat eine Insolvenz angemeldet, was bei Besitzern der Elektro-Fahrräder für Unsicherheit sorgt. Es gibt jedoch einen Lichtblick für deutsche Kunden.
Die Situation des bekannten E-Bike-Herstellers hat sich verschlechtert, nachdem bereits zuvor ein Zahlungsstopp beim zuständigen Gericht in den Niederlanden beantragt wurde.
In einer internen E-Mail informierten die Gründer Ties und Taco Carlier die Belegschaft über die finanzielle Lage von VanMoof. Die Brüder hatten alles versucht, um das Unternehmen zu retten, aber schlussendlich blieb ihnen keine andere Wahl, als die Insolvenz anzumelden.
VanMoof ist zahlungsunfähig
Das beantragte Insolvenzverfahren betrifft vorerst nur die niederländischen Unternehmenszweige, während weitere nationale Niederlassungen nicht betroffen sind. Der deutsche Zweig kann vorerst weitermachen. Für die Kunden ändert dies jedoch wenig, da VanMoof den Verkauf seiner E-Bikes über den Onlineshop bereits zuvor auf unbestimmte Zeit eingestellt hatte – auch in Deutschland.
Die neuen Modelle wurden auch auf YouTube vorgestellt
Die Situation für die VanMoof-Kunden bleibt weiterhin unklar, da es keine Gewissheit darüber gibt, wie es mit dem E-Bike-Hersteller weitergeht. Die Insolvenzverwalter haben jetzt das Ruder in der Hand und es besteht die Möglichkeit, dass VanMoof an einen neuen Besitzer verkauft wird, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen.
Müssen E-Bikes unbedingt auf das Internet angewiesen sein?
Die Frage, ob Fahrräder wirklich so stark digitalisiert werden müssen, dass sie ohne Internetverbindung nahezu nutzlos sind, liegt im Ermessen jedes Käufers. Während es sicherlich Vorteile hat, alles mit dem Smartphone steuern zu können, sollten Fahrräder doch einfach und unkompliziert funktionieren – auch bei einem Stromausfall oder einem Serverausfall.
Das gehypte E-Bike-Startup Vanmoof ist nun pleite. Heutzutage sind wir es gewohnt, teure Geräte zu kaufen, die eine Begleit-App erfordern, sei es, um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können oder überhaupt die Hardware verwenden zu können.
Dies ist insbesondere bei Smart-Home-Geräten üblich, wie zum Beispiel bei intelligenten Lautsprechern, bei denen eine App oft notwendig ist, um Einstellungen vorzunehmen oder mehrere Geräte zu verbinden.
In manchen Fällen kann die Begleit-App im Standalone-Modus funktionieren, aber es ist überraschend, wie oft eine Serververbindung erforderlich ist, um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können.
Mittlerweile sogar in der Autoindustrie angekommen
Auch in der Autoindustrie nimmt die Abhängigkeit von Apps zu. Deutsche Hersteller versprechen ihren Kunden unterschiedliche Sicherheitsgarantien für Updates, meistens für einen Zeitraum von zehn bis zwölf Jahren.
Dabei geht es in der Regel nicht um die Einführung neuer Funktionen, sondern um Sicherheitsupdates. Dies mag für die meisten Gebrauchtwagenkäufer ausreichen, da eine längere Supportzeit für die Hersteller mit enormen Kosten verbunden ist.
Käufer, die sich für ein Fahrzeug des vietnamesischen Autoherstellers Vinfast entschieden haben, werden ebenfalls besorgt sein, da das Unternehmen im ersten Quartal 2023 Verluste in Höhe von 540 Millionen Euro verzeichnete. Zudem hat sich im Februar ein wichtiger Geldgeber zurückgezogen, und es ist unklar, wie lange der Staat das Unternehmen noch unterstützen wird.
Es gibt für die Besitzer jedoch Hoffnung
Die niederländischen E-Bikes sind stark von der App abhängig, um ihre Grundfunktionen zu steuern. Sogar das Licht wird über die App kontrolliert. Besonders problematisch ist, dass auch das Schloss mit der App verknüpft ist.
Die Freischaltung erfolgt durch einen Sicherheitsschlüssel, der auf den Servern des Unternehmens gespeichert ist. Sollten diese Server aufgrund der Pleite abgeschaltet werden, wäre es nicht mehr möglich, das Fahrrad zu entsperren.
Zum Glück hat das Konkurrenzunternehmen Cowboy eine App entwickelt, mit der Vanmoof-Kunden ihren Sicherheitsschlüssel sichern können. Allerdings ist dies nur bei bestimmten Modellen möglich.
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